Messmer et al (2011: 7) definiert ausserschulische Lernorte folgendermassen: „[Ausserschulische Lernorte sind] Orte ausserhalb des Schulhauses, an denen Personen jeglichen Alters im Rahmen formaler, non-formaler oder informeller Bildung lernen können.“ Da in dieser Arbeit auf das schulische Lernen fokussiert wird, beziehe ich mich vor allem auf ausserschulische Lernorte, welche im Rahmen von formaler Bildung aufgesucht werden.

Münch (1985, zit. nach Dühlmeier 2010: 17) teilt die Lernorte in zwei verschiedene Kategorien ein. Primäre Lernorte bezeichnen Orte, welche primär den Zweck des Lernens erfüllen. So zum Beispiel die Räumlichkeiten in der Schule. Demgegenüber stehen Orte, welche primär einer anderen Funktion als dem Lernen dienen, jedoch in den Unterricht einbezogen werden können (z.B. die Aare). Diese werden sekundäre Lernorte genannt. Zu dieser Kategorie kann prinzipiell jeder Ort gezählt werden, wenn dieser als Lernort genutzt wird. Salzmann (1989, zit. nach Dühlmeier 2010: 17) ergänzt diese Einteilung mit einer dritten Kategorie, diese nennt er Lernstandorte. Unter Lernstandorten sind ausserschulische Lernorte zu verstehen, welche gezielt pädagogisch aufbereitet sind um einen gewissen Lerninhalt zu vermitteln (z.B. ein Museum).

Um die Vielfalt an ausserschulischen Lernorten zu klassifizieren haben diverse Autoren unterschiedliche Systematisierungen entwickelt. Aufgrund der Aktualität und der Einfachheit des Modells, beziehe ich mich im Folgenden auf das Klassifikationssystem von Sauerborn/Brühne (2012: 84). Diese gliedern ausserschulische Lernorte in vier „zentrale Elemente“ (ebd.):
- Die belebte und unbelebte Natur
- Die Kulturwelt
- Orte und Stätten der menschlichen Begegnung
- Die Arbeits- und Produktionswelt

Das Thema „Aare“ ist auf den ersten Blick hier sicher der Kategorie der Natur zuzuordnen. Es kann jedoch nicht immer klar abgetrennt werden. So bilden die Ufer der Aare auch einen Ort der menschlichen Begegnung, für den Fischer auf dem Thunersee bedeutet dieser seine Arbeitswelt und nicht zuletzt prägt ein Fluss auch immer die Kulturwelt. Trotzdem kann es sinnvoll sein, sich vor dem Aufsuchen eines Lernortes bewusst zu machen, zu welcher Kategorie dieser gehört resp. unter welchem Blickwinkel der Lernort betrachtet werden soll.