Grundlegende Kompetenzen

Im NMM Unterricht geht es in erster Linie um die Entwicklung grundlegender Kompetenzen, welche es den Schülerinnen und Schülern zunehmend ermöglichen Sachen und Situationen zu erschliessen, sich in der Umwelt zu orientieren und bei der Gestaltung des Alltags, des Lebensraumes und des Zusammenlebens mitzudenken und mitzuwirken (vgl. Adamina/Müller 2010: 24). Um dies zu erreichen ist es in der Planung deshalb essenziell, dass „im Unterricht insbesondere nach der Bedeutsamkeit und dem Bildungswert des Themas gefragt werden muss und dass danach gesucht wird, was daran besonders gelernt werden kann“ (ebd.).


Grundlegende Kompetenzen bestehen nicht bloss aus einer Wissens- und Erkenntnisebene, sondern verbinden diese mit grundlegenden Fähigkeiten und Fertigkeiten, sowie Haltungen, welche gefördert werden.

 

Die Wissens- und Erkenntnisebene wird durch die grundlegenden Konzepte vertreten. Diese sind bereits unter den Grundanliegen aufgeführt. Es geht darum, die Aare als Landschaftsgestalterin wahrzunehmen und hydrologische Phänomene, wie zum Beispiel die Erosions- und Sedimentationsprozesse, beobachten, analysieren, verstehen und deren Folgen beschreiben zu können. Des Weiteren können die Lernenden aufgrund von Merkmalen Tiere und Pflanzen nach Klassen ordnen und ihr Vorkommen, ihr Verhalten und ihre Bedürfnisse in Erfahrung bringen. Dies hilft den Schülerinnen und Schülern die Vielzahl von Umwelteindrücken zu selektionieren und zu ordnen.


Das ausserschulische Lernen eignet sich nebst der deklarativen Wissensvermittlung besonders gut für den Erwerb von prozeduralem Wissen (siehe Kapitel 3: 8). Dies wird mit der Förderung zahlreicher Fähigkeiten und Fertigkeiten berücksichtigt. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten werden auf den Exkursionen gezielt erlernt, indem sie für den Wissenserwerb notwendig sind. Die folgenden Fähigkeiten und Fertigkeiten werden anhand der Exkursionen besonders gefördert, erworben oder ausgebildet und stammen aus dem Lehrplan 95 (Erziehungsdirektion des Kantons Bern 1995: NMM 26 f.):

  • ·         Situationen und Sachen begegnen

In der Sachbegegnung möglichst viele Sinne einsetzen. Elemente, Vorgänge und Veränderungen in der Natur und im Siedlungsraum betrachten, beobachten und Ergebnisse festhalten.

Durch Fragen, Vergleiche und Versuche Einsichten gewinnen. Vermutungen äussern und Aussagen überprüfen.

Fachleute zu einem Thema befragen und die Ergebnisse dokumentieren und festhalten

  • ·         Analysieren, systemati­sieren, vernetzen, in Modellen denken
    Objekte, Beobachtungen und Eindrücke von Sachverhalten, Situationen und Phänomenen ordnen; Vergleiche anstellen.

Fachbegriffe aufbauen und anwenden. Ordnungsprinzipien kennenlernen und an Beispielen anwenden.

Aus Erfahrungen Erkenntnisse gewinnen. Erkenntnisse auf andere Sachverhalte und Situationen übertragen. Sachverhalte in modellartigen Darstellungen wiedererkennen.


 

  • ·         Sich orientieren

Räumliche Orientierung
Räumliche Dimension wahrnehmen und Vergleiche anstellen.

Orientierungsmittel kennen und sich in der eigenen Umgebung und auf Erkundungen orientieren können. Sich wichtige Orte und Merkmale der näheren und weiteren Umgebung einprägen.

 

Im Zusammenhang mit den Exkursionen werden nebst diesen Fähigkeiten und Fertigkeiten auch noch weitere gefördert wie zum Beispiel, der sachgerechte Umgang mit Geräten und Hilfsmitteln. Dies ist stellt jedoch keinen Schwerpunkt der Exkursionen dar und wird deshalb nicht weiter als grundlegende Kompetenz erwähnt.

 

Der Erwerb von Wissen, Erkenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten erfolgt immer über eine gewisse Haltung der Lehrperson und führt schlussendlich auch zu einer Haltung der Lernenden. Die Lernenden sollen eine forschende Haltung gegenüber Umwelt einnehmen. Indem Antworten auf reale Probleme an ausserschulischen Lernorten gesucht werden, erlernen die Schülerinnen und Schüler selbst zu forschen und Fragen an ihr Umwelt zu stellen. Um dem Lebensraum der Aare als Forscher und Beobachter zu begegnen, braucht es vor allem auch Geduld. Der Lerngegenstand wird nicht so aufbereitet präsentiert, wie dies im Schulzimmer oft der Fall ist. Die Lernenden werden am ausserschulischen Lernort nicht bloss auf einer wissenschaftlichen, sondern besonders auch auf einer emotionalen Ebene angesprochen. Sie sollen zum Staunen und Bewundern der Natur angeregt werden. Durch das Kennenlernen und Erleben des Lebensraums der Aare und seinen Bewohnern, wird dessen Wichtigkeit klar und eine Haltung gefördert, welche die Schutzbedürftigkeit dieses Raumes und der darin vorkommenden Artenvielfalt anerkennt. Werden alltägliche Ressourcen wie Trinkwasser und Strom thematisiert, so führt dies zu einer bewussten Haltung im Umgang und Verbrauch mit diesen. Die Lernenden erkennen, welcher Aufwand hinter der Stromproduktion und der Wasseraufbereitung steckt, wodurch eine Wertschätzung gegenüber diesen Ressourcen gefördert wird.

Grimselgebiet
Grimselgebiet
Hasliaare bei Brienz
Hasliaare bei Brienz
Renaturierte Hunzigenau
Renaturierte Hunzigenau
Hagneckkanal
Hagneckkanal
Mündung in den Rhein bei Koblenz
Mündung in den Rhein bei Koblenz